Tagesprogramm durch berlin

 

Ab nach Berlin - die Zugtickets sind online gebucht und es kann losgehen. Sehr früh morgens am freien Samstag geht es zuerst ab nach Hamburg, weiter nach Berlin. In nur fünf schnellen und vorteilhafterweise unterhaltsamen - weil beide die Hände frei haben - Stunden wurden sie fast direkt vor den Bundestag angeliefert und entscheiden, dass vorerst von außen ein Foto reicht, was gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, da es ausgesprochen kalt ist und sich das Handy dauernd ausschaltet.
Sie sind nicht alleine da vor dem Reichstags-Gebäude - Touristen aus aller Welt knipsen den politischen Tempel, wo sich die paar hundert Menschen drinnen befinden, die über die Gesetze in Deutschland bestimmen. Um den kühlen Beton-Bunker, wo sich das Office der Bundeskanzlerin innen befinden soll, beneiden wir diese nicht - architektonisch eher ideelos.
Beeindruckender ist da schon das triumphale Brandenburger Tor am Platz vorm Adlon, in dem sie sich in einen Fahrstuhl mit reinschmuggeln und den Fitness- und Spa-Bereich besuchen, die wunderbare Kunstsammlung im Foyer und an den Wänden bewundern. Dann stoßen sie zufällig in das ZDF-Gebäude, die im kleinen Innenhof mit Kamera- und TV-Gerät-Relikten geschmückt ist.
Ein paar Schritte weiter und um die Ecke, wundert sich Lilly auf dem Weg zum Fernsehturm, warum die Museen und der Dom so verschmutzt sind. Die Fassaden sind mittelgrau und würden in Weiß sicher genauso schick aussehen, wie die Pariser Fassadenwelt. Mit dem Lift geht es in der Panoramastraße 1A, nach oben in den 368 Meter hohen Berliner Fernsehturm, wo die Aussicht phänomenal ist und das Restaurant sich dreht.
Der nächste Abstecher führt in die Ausstellung "Körperwelten", wo vorher noch eine Bockwurst-Deluxe verspeist wird, um einem flauen Magen vorzubeugen. Unsere Bodys sollen dann, wenn es soweit ist, beim Tischtennisspielen positioniert werden, wenn die mit dem Bodymobil abgeholt werden. Eislaufen mit Musik und Hüttchen lassen wir an uns vorbeiziehen, um in die Friedrichstraße zum Drive-Center zu gelangen, wo wir zuvor einen Bugatti Vision in der Auslage in türkisblau strahlen sahen.
Indoor kommen wir aus dem Staunen nicht heraus: ein mobiles Eye-Candy neben dem anderen. In einer Over-the-Top-Shopping Mall lassen Lilly und ihr Sohn den Tag ausklingen und freuen sich noch über die bunten Bären und die Weihnachtsbeleuchtung eines Berlin-Schriftzuges mitten auf der großen Straße. Irgendwann reißen sie sich los, denn die Heimfahrt mit dem Zug dauert wieder fünf Stunden.

 

Von der verstaubten Bundeshauptstadt - voll mit neuen Eindrücken und Einkaufstüten - nach Hause nach Westerland zu kommen, kann Lilly kaum erwarten. Das Tollste an dieser Nacht ist der Moment, wo sie ausgepowert und glücklich nach vollgepacktem Tagesprogramm in den weichen Matratzen versinken und wissen, wenn sie morgen die Augen öffnen, befinden sie sich genau da, wo sie sein wollen - im mittleren Teil der sonnigen und windigen Nordsee-Insel.