biike

 

Wenn Friesen fackeln, dann richtig. Es gibt einen besonderen Tag Hochsaison im Februar - mit Feuer und Grünkohl gegen den Winter. Im 6. Jahr auf der Insel hat Lilly endlich ihre Hexenverbrennungsfantasien überwunden. Die Sylter Küste verwandelt sich in ein heißes, loderndes Leuchtfeuer, dass hölzerne Geästpyramiden in Asche verwandelt.

Biikebrennen gilt als nordfriesisches ´Nationalfest´. Bei dem wichtigsten und ältesten Volksfest in Nordfriesland am Abend vorm Petritag, lodern entlang der Nordseeküste SHs große Feuer zur Verabschiedung des Winters. Das Wort Biike bedeutet Zeichen, Seezeichen (Bake) oder Feuermal. Es weist auf die Ursprünge des Rituals hin, als böse Götter durch die Feuer beschwichtigt werden sollten.

Im 17. Jhdt. wurden die Feuer zu Ehren der Seefahrer und Walfänger angezündet. Die Frauen schürten die Feuer entlang des Strandes, um den fahrenden Männern sicheres Geleit zu geben und den dänischen Männern zu signalisieren, dass sie Hilfe bei der Arbeit brauchen.

Der Beginn der Walfangsaison am Petritag hängt mit einem Beschluss aus der Hansestädte aus dem Jahr 1403 zusammen, nach dem zwischen Martini (11.11.) und Petri Stuhlfeier (22. 2.) die Schifffahrt ruhen soll. Mitte des 19. Jhdts entstanden die üblichen, großen Feuerstöße, für die heutzutage oft die alten Weihnachtsbäume und Gestecke aufgehoben werden. Viele nutzen die Gelegenheit Büsche zu stutzen und bei der Biike zu verbrennen.

Im 19. Jhdt. wandelt sich die Bedeutung des Volksfestes erneut. Mit der Bike wird der Winter in Gestalt der Strohpuppe ´Pidder´ oder ´Piedar´ oder Petermännchen manchmal auch in Form eines Holzfasses verbrannt. Dem Anzünden des Feuers geht ein Fackelumzug zum Biikeplatz voraus, eine Rede des Bürgermeisters und friesische Ansprache. Friesenlieder werden angestimmt.

Seit 2004 ist das Biikebrennen zum offiziellen Kulturerbe von der UNESCO ernannt. Insulaner tragen ihre ältesten Jacken, da bei dem Wind die Flammen den Stoff anglosen lassen. Kleiner, netter Nebeneffekt an diesem Fest ist der schulfreie Tag danach für die glücklichen Kinder auf den Nordseeinseln Sylt und Föhr.