Das dänische Herz schlägt für Clean Chic, einfache Schnitte in hellen und pastellfarben, Purismus mit Fantasie und Kombinationsvarianten. Angeblich deckt sich in seinen Fashion-Läden mit einer Auswahl an besten und beliebten Marken auch Til Schweiger ein. "Ob der mal auf Sylt kommt?", interessiert sich Lilly an den Gewohnheiten ihres Schwarmes.
"Er sieht dir auch ein bisschen ähnlich.", stellt sie fest, als sie die beiden humorvollen Charaktere mit männlich-markanter Kinnlinie, dem immerwährenden Schmunzeln der Mundwinkel und neckischem Funkeln in den Augen, welches verheißt, schon ein etwas geschafft zu haben, miteinander vergleicht. Dem Erfolg liegt wahrscheinlich die Hingabe und Leidenschaft für das eigene Metier zugrunde. Der eine liebt den Film und seine Familie, der andere Fashion und seine Familie.
Das Sich-auf-etwas-Festlegen scheint die Basis des Weiterkommens im Leben und des Erschaffens von eigenen Welten, mit der Menschen unterhalten oder eingekleidet werden. Ende April ist es endlich so weit: die Geschäfte dürfen wieder öffnen, somit findet sich auch der schicke Geschäftsmann wieder auf Sylt ein, wo er die Tore seiner beiden modern ausgestatteten Läden öffnet.
Es scheint fast so, als würde die Neue Mitte extra für ihn ausgebaut worden sein - die Modernität und das schlichte Design des Platzes in Westerland passt genau zu seinem Stil. "Hab dich heute gesehen. Bleib gesund.", wünscht er Lilly an diesem warmen Tag im Frühling 2020. "Bleib gesund" hat sich inzwischen durch die verrückte Viren-Krise allgemein als neuer Gruß etabliert.
Er stellt ganz was anderes fest, nämlich wie wenig Menschen sich gerade am Strand aufhalten und dass man dies fast genießen muss, weil es in unserem Leben zumindest, bestimmt nicht nochmal vorkommt - Sylt exklusiv sozusagen. "Und was trägt der schicke Mann beim Baden im April? Neopren-Anzug?", scherzt sie, weil sie selbst am Tag davor das Anbaden probiert hat, aber die Zehenspitzen "Nein!" riefen.
Wenn es nach seinem Modegeschmack ginge, müsste es etwas von den klassischen Marken sein, mit den für Männer gern immer bisschen zu kurzen Hosen und keine Socken in den Lederschuhen. Lilly findet ihn seit dem ersten Moment sehr stylisch, was seine Großstadtherkunft verraten hat - von Kopenhagen über New York nach Hamburg mit dem I-Tüpfelchen Sylt. Manchmal überlegt Lilly, ob sie sich nun auch mehr im Luxus "Pur" kleiden soll. "Aber ob dies dann zu den kitschigen, klimpernden Muschelketten und den vielen Lederbändchen und Silberschmuck an meinen Armgelenken und Fingern passt?"
Sie überlässt die Fashion-Geschichte, den vielen Shoppingwilligen, die bestimmt auch diesen Sommer wieder die modische Weide rasant abgrasen werden und sie immer wieder Spaziergänger mit den hübschen Papiertüten des Multibrand-Stores sehen wird, wo sie sich dann über ihre nette Bekanntschaft mit dem engagierten Self-Made-Business-Man freut, der die Welt ein bisschen schöner macht.