bei den mopsen

 

 

 

Lilly findet auf Anhieb das versteckte Häuschen, bei dem sie sich einen Abholtermin für eine gebrauchte Gartenliege vereinbart hat und schon etwas zu spät auf der Matte steht. Gerade als die Rüge-Message der Verkäuferin ringelt, parkt sie sich in der Zufahrt ein. Die Liege steht schon bereit und die Frau wackelt aus der kleinen Haustür des Friesenhauses. 

 

 

Die zwei dicken Mopse laufen vom hinteren Ende des Gartens auf sie zu. Sie brauchen lange, weil sie so dick sind und kaum von der Stelle kommen mit den kurzen, dünnen Beinchen, die den Wamst tragen müssen. Lilly möchte sie gerne streicheln, aber sie hat die eine Seite der schweren, hölzernen Gartenliege in den Händen, wegen der sie hergekommen ist.

 

 

Mit einer frischen Lackschicht sieht das Ding wie neu aus - "Naja, da wird ich zwei Schichten Farbe brauchen. Vielleicht abschleifen vorher? Und eine schicke Auflage.", schmiedet Lilly Pläne, während die auch dicke, kleine, aber junge Frau die andere Seite - die mit den Rollen - schleppt und mit ihren ebenso kurzen Beinchen nur trippelnd vorankommt.

 

 

Lilly ist den beiden Mopsen ausgeliefert, als sie bei ihr angelangt sind und sich an ihren Oberschenkeln aufstützen und nun jeden Schritt auf zwei Beinen mit balancieren. Die zirkusreife Nummer macht sogar Spaß, weil sich Zuschauer eingefunden haben und die dicke Frau, während sie außer Puste ist vom Tragen mit den letzten Keuchern versucht, ihre  Tiere davon abzuhalten, die ganze Erde, die an deren Beinen klebt an Lillys Hose abzutatschen.

 

 

Die Hunde hecheln jedoch selbst so laut, dass sie erstens sicher nichts anderes hören als sich selbst und zweitens eventuell gleich kollapieren.

 

Ihre Hose ist nun schmutzig schlammweiß, statt schwarz, aber  Lilly schwingt die Liege in Brusthöhe hoch, um sie in den vorausschauend schon geöffneten Kofferraum aufzulegen. Sie hofft sehr, dass sich das Holzgebälk verstauen lässt, denn den ganzen Weg wieder zurück macht keinem Spaß außer den dicken Hunden.

 

"Na? Passt es?", fragt die Frau ohne Puste, während sie einer Radlerin winkt, die sich in Friesenart über das auf den Radweg vorstehende Auto mockiert und nun zu tun hat auf zu sehen, wer sie da grüßt. Die Frau hat ihren Teil der Liege bereits losgelassen und Lilly balanciert das lange Teil selbst durch den Kofferraum auf über die umgeklappten Rücksitze. Schiebt, schiebt noch weiter, läuft nach Vorne um die Fahrersitz und Beifahrersitz weiter Richtung Lenkrad zu schieben, läuft wieder zurück, schiebt nochmal und drückt.

 

"Passt!". Heckklappe zu und los geht's. Hinterm Lenkrad eingeklemmt und mit dem Hundeschmutz auf den Schenkeln verlässt sie lachend den Ort des Geschehens und stimmt sich mit sehr lauter Musik aufs Ausladen und Rauftragen ein.